zweite Gruppenausstellung der GEDOK Berlin 02.09.-16.10.2022
10 aktuelle Gedok-Künstlerinnen setzen sich in Beziehung zu ihren älteren Kolleginnen, die sie teils über Recherchen im Archiv der GEDOK Berlin, teils über den persönlichen Kontakt für sich entdeckten. Mittels ihrer eigenen künstlerischen Interpretationen rücken sie diese Künstlerinnen, Literatinnen und Musikerinnen in ein gegenwärtiges Licht und schaffen so einen generationenübergreifenden Dialog der Künstlerinnen.
Während die erste Ausstellung verstärkt historische GEDOK-Mitglieder berücksichtigte, beziehen sich die Teilnehmerinnen der zweiten Ausstellung auch auf Veteraninnen mit einer langjährigen Vereinsmitgliedschaft:
Ideal kommunizieren die farbigen Hanfreliefs der Bildhauerin Ute Vauk-Ogawa mit der ausdrucksstarken und sensiblen Materialität der Textilkunst von Anneliese Konrat-Stalschus (*1926). Die gestrichelten, energetisch aufgeladenen Übermalungen der Künstlerin Hyune-He Fischer finden ihre Korrespondenz in der fantastischen Kalligrafiekunst der Kollegin Nham-hee Völkel-Song (*1945). Die Medienkünstlerin Marion Luise Buchmann übersetzt die Sprache der Literatin Annegret Gollin (*1956) in ein experimentelles Tanzvideo und verwandelt deren Wortrhythmik in dynamische Bewegung. Ebenfalls befasst sich die Künstlerin Karin Dammers mit Texten und erschließt das „Dahinter“ und „Dazwischen“ der Wortformen der Literatin Elke Erb (*1938). Die comicartigen Berliner Stadt/Landschaften der Künstlerin Anne Dreiss treten in den Dialog mit den Ruinenlandschaften aus der Nachkriegskunst der Malerin und Grafikerin Gerda Rotermund (1902-1982). Die farbigen abstrakten Sommerimpressionen in Mischtechnik von Juliane von Arnim verbinden sich mit der abstrakten Farbfeldmalerei von Margot Trierweiler (*1930). Die Vergänglichkeitsthematik teilt die Künstlerin Petra Lehnardt-Olm mit der Grafikerin Lizzie Hosaeus (1910-1998), der sie ihre monochromen Fotoarbeiten mit Naturmotiven gegenüberstellt. Zum Thema Weiß hat die Künstlerin Linda Scheckel eine Collage aus Objekt, Fotografie und Text geschaffen, die sie ihrer Freundin und Kollegin, der Malerin Christine Kühn (1953-2011) widmet. In einer Lesung wird sich die Literatin Jenny Schon mit der autobiographischen Suche der Frauen in der Kunstgeschichte der Malerin Gisela Breitling (1939-2018) befassen. Und die Musikwissenschaftlerin Dr. Adelheid Krause-Pichler wird die vielseitige Komponistin Alice Samter (1908-2004) in Wort und Musik vorstellen.
Die 90 Jahre der GEDOK Berlin sind von vielen gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt und beeinflussen bis heute die Lebenswege ihrer Mitglieder. Daraus sind ein Netzwerk und eine Gemeinschaft geworden, die die Künstlerinnen stärken und die Wahrnehmung ihrer Kunst fördern. Welche Perspektiven und Visionen ihre Themen zu bieten haben, eröffnet das Ausstellungsprojekt, das nicht zuletzt auch die Frage nach dem Stellenwert der Künstlerin in historischer und gegenwärtiger Hinsicht aufzeigt.
Vernissage: Freitag, 02.09.2022, ab 19:00 Uhr
Begrüßung und kurze Einführung: Dr. Monika Kaiser und Dr. Carola Muysers (Kuratorinnen) und die Künstlerinnen
Kurzvortrag: Dr. Adelheid Krause-Pichler über die Komponistin Alice Samter. Darbietung von 3 Stücken der Musikerin (Flöte: Adelheid Krause-Pichler, Gitarre: Karin Leo)
Finissage: Sonntag, 16.10.2022, ab 16:00 Uhr mit einer Lesung von Jenny Schon zu Gisela Breitling
Ausstellungsdauer: 02.09.-16.10.2022
Öffnungszeiten: Mi-So 14:00-18:00 Uhr
Sonderöffnungszeiten: zur Antikmeile Suarezstraße Berlin am 03.09.2022, 12:00-20:00 Uhr