31. Mai bis 16. Juni
Die Reihe der Einzelausstellungen zur Würdigung seiner ältesten Mitglieder setzt der GEDOK e.V. Berlin ab dem 1. Juni 2024 in zweiter Folge fort. In den Charlottenburger Galerieräumen wird ein Querschnitt des Werkes der 2023 verstorbenen Berliner Malerin Margot Trierweiler mit Leihgaben aus dem Privatbesitz gezeigt. Auf dem Kunstmarkt eine stilles Kraft, in der Form ein starkes und durchdachtes Werk, das mit einer eigensinnigen Farbparlette die Kontemplation des Betrachters über Werden und Vergehen in der eigenen Gegenwart unmittelbar erreicht.
Zunächst als junge Frau (Jahrgang 1930) im Textildesign ausgebildet sowie beruflich erfolgreich tätig, erarbeitete sie sich beharrlich ab 1960 ein eigenständiges Selbstbewußtsein in der Freien Kunst. Internationale Positionen des Tachismus, Informel, der farbexplodierenden Abstraktion, einer verbreiteten Skepsis vor Figuration und die zutiefst materialgesättigte Verarbeitung des Kriegstraumas definieren auch ihre Handschrift, die die Norm der Epoche durch männliche Vertreter besetzt gekonnt flankiert. In der Betrachtung der Kunst der Nachkriegszeit werden noch zu wenig „stille“ Werke wie das von Margot Trierweiler ernst genommen.